@ all zunächst einmal die Neuigkeiten von gestern Abend:
Hugo hat nicht Cauda Equina sondern
sterile Meningitis (so wie ich den TA verstanden habe, eine Hirnhautentzündung, die nicht unmittelbar durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Manchmal werden Hirnhautentzündungen auch durch physikalische Einwirkungen (z.B. starke Sonneneinstrahlung) ausgelöst. Vielleicht aber auch durch eine andere "Grundkrankheit", die auch die Hirnhäute angreifen kann,z.B. Borreliose. Auch Vergiftungen kommen in manchen Fällen als Ursache in Frage.
Verlauf und Therapie der Krankheit kann man daher nicht so genau abschätzen, es kommt darauf an, welche genaue Ursache die Erkrankung hat. Wenn man überhaupt eine Ursache finden kann, was manchmal nicht leicht bzw. nicht möglich ist).
aber jetzt nacheinander:
Hallo Peter,sorry, ich hatte in deinem ersten post gelesen
- Zitat :
- Ich konnte einige Erfahrungen damit sammeln; unser Max litt neben vielen andern Handicaps auch an DLSS
und wußte nicht, daß das Cauda Equina ist, so wie in deinem zweiten post geschrieben
- Zitat :
- dies ist genau die Erkrankung, die mitunter auch als "Cauda-equina-Syndrom" bezeichnet wird
Vielleicht habe ich auch nur zu schnell gelesen und meine Aufmerksamkeit war abgelenkt. Auf jeden Fall danke ich dir für deine ausführliche Beschreibung darüber - war nicht bös gemeint.
Ich möchte hier noch den Krankheitsverlauf so gut ich kann beschreiben.
Letzten Samstag bemerkte ich, daß Hugo beim Spaziergang nicht mehr so mit Heiner herumtobte und auch nicht mehr ins Auto hinein bzw. heraus springen wollte. Er hatte sich eine Woche zuvor den Ballen etwas abgeschabt und schonte ein Hinterbeinchen deswegen etwas, aber sonst war er normal.
Am Sonntag schien es sich gebessert zu haben und er sprang ins Auto, aber beim Spaziergang blieb er wieder recht nah bei mir und danach mußte ich ihn ins Auto heben, wobei er etwas fiepte.
Zu Hause angekommen sprang er aus dem Auto, ehe ich ihn herausheben konnte und als er landete, knickten die Hinterbeine weg und er landete auf dem Po.
Er stand zwar wieder auf, jedoch war sein Gang sehr wackelig (nur die Hinterbeine) aber er marschierte wackelnd ins Haus.
Im Haus war er dann nicht mehr sehr bewegungsfreudig, sprich er lief nicht, wie üblich immer mit Heiner und Viti hinter mir her, sondern blieb in seinem Körbchen.
Abends ging er noch mit den beiden anderen in den Garten, aber auch sehr wackelig.
Am Montag schien es erst ein wenig besser (nachdem er sich etwas eingelaufen hatte), aber dann fing er an, ein Hinterbeinchen nachzuziehen. Ich rief beim TA an, um einen Termin zu machen und um nachzufragen, welche Tabletten ich ihm alternativ vorher geben könnte, da die Vetranqil vor der letzten Behandlung nicht gut angeschlagen hatten. Zudem stellte ich ihm dem TA am Montag noch vor, dieser konnte ihn jedoch nicht behandeln, da er bei jeder Berührung fiepte bzw. jetzt schon schrie. Der TA schickte mich mit Rimadyl und der Diagnose Halswirbelsäulensyndrom nach Hause.
Am Dienstag rief ich wieder an, weil es Hugo schlechter ging und er jetzt anfing, sehr wackelig zu laufen, und beide Beine nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Daraufhin bekam ich am Dienstag Tabletten (wieder Vetranquil), damit ich ihn für den Mittwoch Morgen vorbereiten konnte.
Den Verlauf vom Mittwoch habe ich ja in meinem post vom 2. April geschildert.
Den ganzen Mittwoch war er natürlich benebelt, ich durfte ihn erst abends abholen und auch da schien er die Narkose noch nicht verdaut zu haben, denn er lief zunehmend schlechter, bzw. er fiel immer um. Trotz der Medikamente, die der TA mir mitgegeben hatte (Metacalm), hatte er große Schmerzen. Donnerstag Nacht bewegte er sich kaum und am Freitag morgen waren seine Hinterbeinchen gelähmt!
Ich habe sofort meinen TA angerufen, der nannte mir eine Spezialklinik mit MRT, bei der ich sofort anrief und auch einen Notfall-Termin bekam. Glücklicherweise lag er ja in seiner Box, sonst hätte ich ihn gar nicht ins Auto bekommen, denn allein das Berühren verursachte ihm mittlerweile solche Schmerzen, daß er nur noch schrie.
Vorher gab ich ihm noch einmal 1 1/2 Tabl. Vetranquil zur Beruhigung, damit er den TA-Termin überstehen würde.
Ich fuhr in Windeseile die 150 km von Feuchtwangen nach Bad Kissingen und dort angekommen, war ich ganz verblüfft, daß der Leiter/Inhaber dieser Fachklinik, Dr. Grappendorf, Hugo ruck zuck aus der Box hatte, ihm einen Venen-Katheter legte und Hugo schon nach 10 Sekunden schlief. Ich konnte es nicht glauben, daß das so reibungslos funktionierte, nach all dem Theater, das ich am Mittwoch bei meinem TA erlebt hatte.
Ich fragte ihn nach seinem Erfolgsrezept bei solchen Angsthunden und er meinte, zum einen habe Hugo natürlich in den letzten Tagen auch in punkto Beruhigungsmitteln und Narkose einiges mitgemacht, so daß er vielleicht einfach zum müde und erschöpft zum kämpfen sei, zum anderen nach dem Motto: "In der Ruhe liegt die Kraft und in der Schnelligkeit der Erfolg". Man soll den Hunden keine Zeit geben, Panikgefühle aufzubauen - ja länger man versucht, zu beschwichtigen, desto schlimmer wird es.
Es wurden dann bei Hugo zwei MRT gemacht, zusätzlich noch eine Sequenz mit Kontrastmittel, mit der Ergebnis, daß Hugo's Wirbelsäule völlig in Odnung ist, auch keinerlei Hinweis auf Cauda Equina.
Aufgrund meiner Schilderung des Krankheitsverlaufs keimte in ihm ein Verdacht, und er ließ Hugo dann für eine Liquorpunktion vorbereiten. Das Gehirnwasser wurde am Hinterkopf abgezogen und sofort zum Labor gebracht und das Untersuchungsergebnis bestätigte seinen Verdacht auf sterile Meningitis. Noch während Hugo in Narkose lag, wurde ihm eine erste, sehr hohe Dosis Kortison verabreicht (wenn mich nicht alles täuscht, war es Prednisolon).
Hugo mußte zur Behandlung und Beobachtung in der Klinik bleiben, morgens und abends rufe ich an, um den Verlauf zu erfahren.
Nachdem die Hinterbeinchen am Freitag morgen ja völlig gelähmt waren, konnte er sie heute morgen schon wieder bewegen und sogar aufstehen. Heute Nachmittag war er schon im Garten und hat einige wacklige Schritte gemacht. Nach der Initialdosis Kortison noch während der Narkose bekommt er nun jeweils 10 mg morgens und 10 mg abends. Diese Dosis noch ca. 3 - 4 Tage, danach soll versucht werden, die Dosis ganz langsam herunterzufahren. Dieser Prozeß kann noch Wochen dauern.
Dr. Grappendorf wird mich morgens und abends auf dem laufenden halten, wenn alles gut läuft, darf ich ihn vielleicht schon am Montag nach Hause holen.
Ich werde natürlich -nachdem ich Hugo nach Hause geholt und mit Dr. Grappendorf ausführlich gesprochen habe - noch einmal Mitteilung über den weiteren Verlauf machen, in der Hoffnung, daß es vielleicht einmal einem anderen Forumsmitglied nützlich sein kann.
Es würde mich auch freuen, wenn jemand, der diese Krankheit kennt, mir sagen könnte, wie eine evtl. Therapie bei der eigenen Fellnase ausgesehen hat bzw. was man sonst noch tun kann.
@ Schnuckeline:Hugo kam aus einer Tötung in Ungarn zu mir, er war schon immer sehr ängstlich, traurig und sehr sensibel. Wie man mir sagte, wurden Hugo und sein kleinerer Bruder Heiner auf Fuchs und Dachs angesetzt und haben auch lt. Aussage TA sehr viele Narben -wahrscheinlich von Bißverletzungen-. Weiterhin ist bekannt, daß viele "Jäger" in Ungarn ihre Tiere bei Verletzungen -wenn überhaupt- gleich auf der Ladefläche ihrer Wagen "verarzten" -ohne Betäubung- .
Hugo und Heiner saßen beide in dieser Tötung (ich habe sie selbst dort herausgeholt), Heiner wahrscheinlich deshalb, weil er eine solch schwere Verletzung hatte, die unfachmännisch genäht war und deshalb aus vielen Löchern um die Wunde herum eiterte und Hugo wahrscheinlich deshalb, weil er nicht mehr für die Jagd zu gebrauchen war, weil er bei jedem Geräusch und jeder schnellen Bewegung panisch reagierte.
Ich denke nicht, daß Hugo noch irgendwann einmal so viel Vertrauen aufbauen kann, daß ich problemlos mit ihm zu einem TA gehen kann - allein der Geruch läßt ihn schon zurückschrecken.
Du hast sicher recht, wenn du sagst, daß sich die eigene Angst auf die Hunde übertragen kann, und ich bin jedesmal sehr angespannt, wenn ich mit meinen drei Mäusen den TA aufsuche. Weniger bei Viti und Heiner, aber sehr bei Hugo.
Sehr sensibel finde ich unseren TA jetzt auch nicht und ich werde zumindest mit Hugo dort nicht mehr hingehen. Leider ist der TA in Bad Kissingen zu weit entfernt für regelmäßige Besuche, sonst wäre das definitiv mein neuer TA für alle Hunde.