Mein Dackelmix Max Der Dackel war eigentlich nicht gerade der Traum meiner schlaflosen Nächte. Schon in meiner Kindheit sah ich den Dackel mit etwas anderen Augen... als Kläffer und Wadenbeisser. Nein, ein Dackel sollte nicht das Ergebnis meiner Zweithundesuche sein! Das stand eigentlich fest .......... --> Eigentlich !
Aber es kam anders....
Im September 1993 begaben wir uns in das örtliche Tierheim, auf der Suche nach einem süssen, kleinen Wuff! Als wir an den Zwingern vorbei gingen, wurden wir von allen Seiten heftigst angebellt, was in mir ein ungutes Gefühl hervorrief. Immerhin suchten wir einen Gefährten für unsere kleine, brave Hündin. Irgendwie verstand ich zu dieser Zeit noch nicht, das die Wuffels ja nur sagen wollten *nimm mich mit*
Vorsichtig schaute ich mir die Hunde an, versuchte mit leiser Stimme eine Beruhigung reinzubekommen, aber es half nichts... ich wurde angebellt !
Einer der vielen Zwinger schien leer zu sein. Ich sah mir das aber noch einmal genauer an, weil irgendetwas war da doch! Da lag doch eine Wolldecke in einem der Körbchen... Und plötzlich erhob diese Wolldecke ihren dicken, verschlafenen Kopf, dem es, vom Gesichtsausdruck her, gerade überhaupt nicht passte, gestört zu werden! Ich setzte mich an den Zwinger und versuchte dieses kleine, ziemlich müde *Etwas* zu mir zu locken. Als sich das *Etwas* endlich davon überzeugen liess zu mir zu kommen, musste ich erstmal herzhaft lachen.
Da stand ER !
Ein kleiner, unförmiger Hund. Der Körper war unendlich lang, der Kopf war viiiiiiel zu gross, die kurzen Beinchen waren viel zu kurz für die dicken Füsse.
Schönheit ist etwas gaaanz anderes ;-)
Er war, wie ich es zu sagen pflegte, ein *Kicherhund*. Man musste einfach lachen, wenn man ihn ansah! Aber er hatte etwas ganz besonderes. Waren es seine Augen? War es die Rute, die sich drehte wie ein Kreisel? Oder war es einfach das Gefühl, dass wir zusammen gehörten? Ich weiss es nicht ! Und es war und ist mir auch egal!
Ich wollte diesen Hund und sonst keinen! Also rief ich den Tierheimleiter und wir besprachen die weiteren Schritte. Bei unserem sofortigen Spaziergang verstanden sich die beiden Wuffels auch auf Anhieb, das ging besser als erwartet *froi*. Später konnte ich den Tierheimleiter davon überzeugen, den kleinen Maxl, so hiess der Knabe, sofort mit nach Hause zu nehmen.
Max hatte 1,5 Jahre bei einer älteren Dame gelebt, leider konnte er weder Sitz, noch Platz, noch an der Leine gehen. In diese Richtung konnte er nix ;-) Aber er konnte Stress und Hektik verbreiten, er konnte betteln, er konnte besonders seinen Hunger lautstark bekunden, er war immer der Erste an der Tür, der Erste auf der Couch und ja... der Erste im Bett! Ich sah viel Arbeit auf uns zukommen, aber ich hatte eine grosse Hilfe!
Meine kleine Hündin Hexe zeigte ihm, wie das bei uns eigentlich alles ablaufen sollte ;-)
Max war ein stressiger Junghund, aber er verstand es mit seinem Charme, seinem Witz und seiner Liebenswürdigkeit alles aufzuwiegen. Schon nach ein paar Tagen sah ich in ihm den schönsten Hund der Welt! Sein Verhalten allen Menschen gegenüber war Super! Jeder, der nur wenige Minuten in Maxis Nähe verbrachte, liebte ihn! Er war phantastisch und im Lauf der Jahre entwickelte sich Max zu einem Wahnsinns Traumhund – zu meinem Traumhund !
Er genoss es zu kuscheln, ebenso hatte er richtig Spass am Lernen. Max hörte auf´s Wort, er war stets bemüht mich nicht aus den Augen zu lassen. Somit kamen wir auch völlig problemlos an Hasen, Igeln und anderen Kleintieren vorbei. Es war eine Freude ihn dabei zu beobachten. Er wollte ja gern mal schauen gehen, aber dafür hätte er seine Menschen aus den Augen verlieren müssen und das war es ihm einfach nicht wert!
Sitz, Platz, Bleib, brav zu warten bis ich fertig bin, alles ging völlig problemlos, bis auf eines : das Allein bleiben. Oh Nein, das ging gar nicht! Max hatte tatsächlich Stress, wenn er mal allein war. Er weinte und bellte, *erfreute* somit die ganze Nachbarschaft. Er sabberte unglaublich und er zitterte am ganzen Körper. Er war völlig am Ende, wenn ich wieder da war. Auch Hexe konnte ihm dabei nicht helfen. Nein, so konnte es nicht weitergehen !
Er bemühte sich in allem, nur in dem Fall konnte er es nicht! Aber ich konnte es! Ich fand eine Möglichkeit mich weitesgehend darauf einzustellen. Ich kündigte meinen ausserhaus Job und arbeitete von nun an zu Hause. Sicher hätte es andere Möglichkeiten gegeben, aber ich wollte ihn nicht mit Druck oder gar Strafe zu einem brav wartenden Wuff erziehen.
Max wurde zu meinem Schatten. Ganz egal wo ich hin ging, er war bei mir! Und er war trotzdem niemals aufdringlich - einfach nur da und zwar immer!
Mit anderen Hunden gab es keinerlei Probleme. Mädels liebte er abgöttisch und er unterwarf sich sofort jedem *Rock*. Leider wurde er von unkastrierten Mädels nicht wirklich geliebt und es passierte einige Male, das der kleine, freundliche Mann das schmerzhaft spüren musste.
Max hat uns im Februar 2007 alters- und krankheitsbedingt verlassen. In den Jahren unseres Zusammenlebens hat ER mir soviel beigebracht und ich bin aus ganzem Herzen dankbar für jeden einzelnen Tag ! Er hat sich in mein Herz geschlichen, er hat es eingenommen mit seinem Witz, seinem Vertrauen, seiner Liebe und mit seinem Charme.
Max ist immer bei uns !
Die Rasse Dackel sehe ich, seit ich mit einem lebte, ganz anders. Sie sind lernwillig, lustig, liebebedürftig, vertrauensvoll, unkompliziert und einzigartig ! Dackel sind Traumhunde, wenn man ihren kleinen sturen Kopf so lässt, wie er ist![/color]
